Bau-Paket Fuß- und Radverkehr 2018

In Wien Favoriten wird das bisher größte Radwegeprojekt Wiens umgesetzt. Rund drei Kilometer Radweg verbinden zukünftig den Reumannplatz mit der Stadtgrenze. In der Lange Gasse entsteht derzeit Wiens sechste Begegnungszone – auf ihr haben FußgängerInnen Vorrang. Mit diesen und weiteren Bauprojekten führt Wien auch 2018 konsequent die Förderung des Rad- und Fußverkehrs fort. Hier haben wir die Highlights des Bauprogramms 2018 zusammengefasst.

10., Favoritenstraße
Radweg
Die Favoritenstraße wird zur Radlangstrecke Süd. Vom Reumannplatz bis zur Bahnlände errichtet die Stadt Einrichtungsradwege auf jeder Seite. Auf einer Länge von rund drei Kilometern können die RadfahrerInnen ab Ende 2018 bequem ins Zentrum oder nach Niederösterreich radeln. Die beiden Radwege sind jeweils drei Meter breit.  Mit dem Radweg werden die bevölkerungsreichen Gebiete der Per-Albin-Hansson-Siedlung, aber auch zukünftige Stadtentwicklungsgebiete mit einem hochrangigen Radverkehrsnetz angebunden und erschlossen.

 

 

 

 

 

8., Florianigasse
Radfahren gegen die Einbahn
Radfahrende können künftig in der Florianigasse von der Skodagasse bis zur Wickenburggasse in beide Richtungen fahren. Das ist ein wichtiger Lückenschluss im Radverkehrsnetz vom Gürtel bis zur 2er-Linie. Die neue Verbindung ist 700 Meter lang. Für Fußgängerinnen und Fußgänger werden Kreuzungen sicherer und komfortabel gestaltet. Die Ausgestaltung von Radfahren gegen die Einbahn im  Abschnitt zwischen Wickenburggasse und 2er-Linie wird erst nach dem U-Bahn-Bau umgesetzt.
Bauzeit: Frühjahr/Sommer 2018, acht Wochen

 

 

 

10., Kennergasse
Radweg
Die Stadt verlängert den bestehenden Radweg in der Kennergasse bis zur Favoritenstraße. Diese 120 Meter lange und 4,5 Meter breite Verbindung ist ein wichtiger Lückenschluss für die Radlerinnen und Radler in Favoriten. Denn die Favoritenstraße und die Kennergasse werden zur Radlangstrecke Süd. Dort können Radfahrende rasch und bequem aus Niederösterreich oder Oberlaa und Rothneusiedl ins Zentrum fahren.

 

 

 

14., 15., Goldschlagstraße
Fahrradstraße
Die Goldschlagstraße verbindet auf einer Länge von drei Kilometern die Linzer Straße mit dem Neubaugürtel. Zwischen der Tannengasse und der Zinckgasse im 15. Bezirk steht den Radfahrerinnen und Radfahrern ab Herbst 2018 eine breitere Fahrbahn zur Verfügung. Die Parkordnung wird geändert.
Ebenfalls ab Herbst 2018 können Radfahrende die Goldschlagstraße in beide Richtungen befahren. Im 14. Bezirk, zwischen der Missindorfstraße und der Amortgasse wird Radfahren gegen die Einbahn möglich. Dafür verbreitert die Stadt Wien die Fahrfläche. Begleitend zu beiden Maßnahmen werden Fußgängerinnen und Fußgänger etwa durch Gehsteigvorziehungen deutlich komfortabler und sicherer unterwegs sein.

 

 

 

18., Gersthofer Straße
Radweg
Die Stadt verlängert den Radweg auf der Gersthofer Straße. Zwischen der Wielemansgasse und der Kreuzgassenbrücke errichtet die Stadt Wien auf beiden Seiten einen Einrichtungsradweg. Im Jahr 2019 soll der Radweg bis zur Währinger Straße weitergeführt werden. Seit letztem Jahr können Radlerinnen und Radler auf der Wattgasse von der Geblergasse bis zur Gersthofer Straße radeln. Nun wird diese Verbindung verlängert. Die Stadt Wien strebt eine durchgehende Radverbindung zwischen der Hütteldorfer Straße im 14. Bezirk und der Währinger Straße im 18. Bezirk an.
Bauzeit: August, September 2018

 

 

 

19., Kuchelauer Hafenstraße
Fahrradstraße

Die Arbeiten an der Fahrradstraße Kuchelauer Hafenstraße werden in diesem Jahr fertiggestellt. Die Länge der neuen Fahrradstraße beträgt ca. 550 Meter, die Breite 6,5 Meter. Bei der Landesgrenze und in der Mitte der Strecke wird jeweils eine Fahrbahnanhebung errichtet. Mit dem neuen Abschnitt der Fahrradstraße sollen die Sicherheit und die Attraktivität für die RadfahrerInnen gesteigert werden. Der Pkw- und Lkw-Verkehr darf nur mehr zu- und abfahren und soll zukünftig über die Heiligenstädter Straße geführt werden.
Baubeginn und Bauende: März 2018 bis Juni 2018 (2. Abschnitt)

2., Reichsbrücke
Bestandsverbesserung am Radweg im Kurvenbereich

7./16., Herbststraße
Bestandsverbesserung am Radweg Gürtel Mittelzone

22., Ostbahnbegleitstraße – Johann-Kutschera-Gasse
Bestandsverbesserung am Radweg

Rad- und Fußverkehr

3., 10., Südbahnhofbrücke
Verbindung zwischen dem 3. und 10. Bezirk
Die Südbahnhofbrücke stellt eine Verbindung sowohl für RadfahrerInnen, FußgängerInnen als auch Autofahrende dar. An der Westseite der Brücke wird es einen 6,0 m breiten gemischten Geh- und Radweg geben.
Die südlich bereits fertig gestellte Brückenrampe erreicht bei der Eva-Zilcher-Gasse (verlängerte Laimäckergasse) das Straßenniveau. Nördlich der Arsenalstraße führt eine Wendelrampe hinunter aufs Straßenniveau. Ein kombinierter Geh- und Radweg von der Faradaygasse bis zur Arsenalstraße parallel zur nördlichen Brückenrampe bindet die Wendelrampe an und ermöglicht, dass man künftig direkt aus der Franz-Grill-Straße zur Südbahnhofbrücke und zur Arsenalstraße gelangen kann.
Bauzeit: Oktober 2016 bis voraussichtlich Juli 2018

3., 11., Hüttenbrennersteg
Fuß- und Radwegsteg
Der Hüttenbrennersteg verbindet – über die Gudrunstraße – den 3. und 11. Bezirk.
Damit gibt es zukünftig eine durchgängige Verbindung von der Arsenalstraße über den Hüttenbrennersteg nach Simmering.
Die Stahltrogbrücke wird 5,40 Meter breit und etwa 32,5 Meter lang sein.

21., Prager Straße von Landesgrenze bis Mayerweckstraße
Im Abschnitt zwischen Landesgrenze und Mayerweckstraße wird ein 4 m breiter Geh- und Radweg errichtet und soll in Langenzersdorf weitergeführt werden. Dieser rund 450 m lange bauliche Radweg ist Teil des Wiener Hauptradwegenetzes und bindet an die Radverkehrsanlage in der Mayerweckstraße an.
Bauzeit: September 2018 – November 2018

22., Kaisermühlenstraße von Mühlwasserstraße bis Neuhaufenstraße
Geh- und Radweg
In der Kaisermühlenstraße wird zwischen der Mühlwasserstraße und der Neuhaufenstraße eine Radverkehrsanlage errichtet und dadurch ein weiterer Lückenschluss im Hauptradverkehrsnetz geschlossen. Konkret wird ein neuer 3,50 m breiter Geh- und Radweg östlich der bestehenden Fahrbahn errichtet. Eine Besonderheit ist die Realisierung einer 145 Meter langen Sickermulde für die Straßenentwässerung, die zwischen der Fahrbahn und dem gemischten Geh- und Radweg situiert ist, was die Qualität für FußgängerInnen und RadfahrerInnen steigert.
Baubeginn und Bauende: Mitte April 2018 bis Ende August 2018

Fußverkehr

8., Lange Gasse
Begegnungszone
Am 10. April gab es in der Lange Gasse im 8. Bezirk den Spatenstich zur Umgestaltung. Im Sommer 2017 haben die AnrainerInnen der Josefstadt für eine Begegnungszone abgestimmt. Konkret wird der rund 120 Meter lange Abschnitt der Langen Gasse zwischen Josefstädter Straße und Hugo-Bettauer-Platz sowie ein kleines Stück der Zeltgasse umgestaltet. Fahrbahn und Gehsteige werden auf ein Niveau gehoben und gepflastert. Entlang der Häuser werden Pflanztröge platziert, unweit des Hugo-Bettauer-Platzes ist eine kleine Grünfläche geplant.
Im Zentrum der Umgestaltung steht das Ziel, die Lange Gasse einerseits verkehrlich zu beruhigen und zu „entrümpeln“ und andererseits durch eine niveaufreie Gestaltung die Straße für Fußgängerinnen und Fußgänger zu attraktiveren und die Aufenthaltsqualität zu verbessern.
Die Lange Gasse im 8. Bezirk wird ein Teilstück der sogenannten Flaniermeile 2 sein. Die Flaniermeile 2 soll künftig vom Währinger Kutschkermarkt bis zur Wiedner Hauptstraße reichen.
Bauzeit: 10. April 2018 bis Mitte Juli 2018

18., Währinger Straße
Mehr Sicherheit für Zu-Fuß-Gehende bringen Erneuerungen auf der Währinger Straße. Nach Erneuerung von Wasserrohren kommt es im Frühjahr zu Bauarbeiten. Diese werden genutzt um Renovierungen durchzuführen – um so neuerliche Baustellen in den nächsten Jahren möglichst zu vermeiden. Für mehr Sicherheit fürs Zu-Fuß-Gehen sorgt u.a. die Modernisierung der Ampelanlage bei der Martinstraße. Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und der Aufenthaltsqualität sowie Komfortsteigerung fürs Zu-Fuß-Gehen werden Gehsteigverbreiterungen, Baumpflanzungen, Fahrbahnanhebungen etc. umgesetzt. Die Verkehrsorganisation in der Währinger Straße ändert sich nicht.
Bauzeit: 22. Mai bis 31. August 2018

Visualisierung Währinger Straße. Copyright: ZOOM VP/Mobilitätsagentur Wien

5 Kommentare

Walpurga Linnau sagte am 28.04.2018, 18:00:
Als Gründungsmitglied der AGENDA 21 - Gruppe, Radagenda 22, freut es mich sehr, diesen Überblick über die vielfältigen Erweiterungen und Verbesserungen des durchgehenden Radwege-Netzes in Wien nun durch den Newsletter regelmäßig zu bekommen. Das Beispiel „Kuchelauer Hafenstraße“ gefällt mir besonders gut, denn es zeigt, daß es doch möglich ist, in gewissen Gebieten den KFZ- Verkehr zugunsten der Sicherheit von Fußgehern und Radfahrern nicht durch- sondern nur ZUfahren zu lassen. Dasselbe wünschen wir uns für die vielen ehemaligen „Stadtrandsiedlungen“ in ganz Wien: dort sind die WEGE seit den 1930-iger Jahren gut als Fuß- und Radwege zu benützen, haben auch das ZUfahren der anrainenden Kraftfahrzeuge und die Einführung von Autobuslinien in den 70-iger Jahren verkraftet und sollten als „Siedlungswege“ mit einer eigenen Rechtsform erhalten bleiben. Es tut - besonders in den Flächenbezirken- neuen und alten Bewohnern gut, wenn es zwischen den großen Stadterweiterungsgebieten kleinteilige Räume gibt, in denen sich alle stressfrei bewegen können. Ich freue mich auf den nächsten Newsletter Burgi Linnau
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Arno Dermutz sagte am 05.06.2018, 21:59:
Um die Klimastrategie zu erfüllen (min. 13% Radanteil bis 2025 - https://mission2030.info), braucht es größere Würfe für die Radinfrastruktur. Wenn Geld für die Lobau Autobahn da ist, muss ebenso Geld für attraktive Radverkehrsverbindungen da sein. Ein Beispiel von vielen ist der Wientalradweg als Langstrecke und Hauptradverkehrsverbindung. Ein großzügiger weiterer Ausbau des Wientalradwegs von der Kennedybrücke bis mindestens zur Lobkowitzbrücke ist notwendig. Der schmale Zweirichtungs-Radweg gegenüber dem Auer-Welsbach-Park, der neben der Ausfallstraße Linke Wienzeile angelegt liegt, ist unzumutbar (4 Spuren bzw. 12 m Breite für KFZ und 10A-Bus, 1 Spur für Radfahrer- und Fußgänger, ca. 2 m breit). Ebenso unzumutbar ist die Fortsetzung beim Coudenhove-Park: auch dort Lärm, Abgase, mit 50 km/h vorbeirauschende KFZ, in der Nacht Blendung durch die Scheinwerfer. Es gibt viele weitere Problemstellen, u.a. die Kreuzungen bei der Kennedybrücke, der Schlossbrücke und der Schönbrunner Brücke oder der gemischte Rad-und Gehweg bei den Kometgründen, der Ausgang bei der U-Bahnstation bei den Kometgründen. Daher bitte den Wientalradweg beim Flussbett ab der Kennedybrücke bis mindestens zur Lobkowitzbrücke unten am Wienflussufer weiter bauen. Eine Alternative wäre eventuell ein eingehängter Radweg über dem Wienfluss, dieser sollte jedenfalls auch kreuzungsfrei angelegt werden. Für diese Leistung braucht es den politischen Willen: Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr, Geschäftsgruppe Umwelt sowie die zuständigen Bezirke und es muss die Verwaltung kooperieren (u.a. MA 18, MA 28, MA 45 und MA 46).
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Ulrich Leth sagte am 06.06.2018, 09:44:
Kann Arnos Schilderung und Forderung zu 100% unterstützen.
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Sophie Heimayer sagte am 18.06.2018, 17:53:
Im Prinzip benötigt jeder Bezirk eigene baulich getrennte Radwegeverbindungen die auch von einen acht-jährigen Schulkind problemlos und sorgenfrei befahren werden kann, ohne dass sich die Eltern sorgen machen müssen, dass ein Autofahrer ihr Kind tötet. Diese Umsetzung scheitert aber zur Zeit an vielen unbelehrbaren Bezirksvorstehungen, die im Prinzip in einer Zeit aufgewachsen sind als das Auto als passende Mobilitätslösung für die Stadt gepriesen wurde. Zum Glück sind diese dunklen Zeiten vorbei!
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Schlögl Robert sagte am 19.08.2018, 05:42:
Es wird viel zuwenig Wert auf die Fahrbahnbeschaffenheit von Radfahrstrecken gelegt. Räder die in der Luft sind können weder gelenkt noch gebremst werden. Notwendige Ausweichbewegeungen um Schlaglöcher oder zu tiefe Kanaldeckeln zu umfahren sind im Verkehr ein nicht notwendiges Gefahrenpotential. Die Fahrbahn wird von KFZ beschädigt. Fahrbahnsanierungen auf Radstrecken sind nachhaltiger. Ich bitte die Radlobby hier mehr Druck zu machen.
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