Neue Transportfahrradförderung der Stadt geplant

Aufgrund der großen Nachfrage nach einer Förderung von Transportfahrrädern startet die Stadt Wien bald eine neue Förderschiene: Ab Herbst soll der Kauf von Cargo Bikes für Privatpersonen mit bis zu 1.000 Euro gefördert werden. Darüber hinaus sollen auch sogenannte „Spezialfahrräder“ wie Rollstuhl-Lastenräder oder Rollstuhl-Rikschas gefördert werden, die überwiegend dem Transport von gehbehinderten Personen dienen. Im Zuge der Förderung wird auch die Flotte des städtischen Lastenrad-Sharing-Angebots „Grätzlrad Wien“ weiter aufgestockt.

Finanzielle Unterstützung für klimafreundliche Mobilität

Privatpersonen mit Hauptwohnsitz in Wien sollen Möglichkeit auf eine Förderung bekommen. Maximal werden 50 Prozent des Kaufpreises bis zu einer Höhe von 800 Euro refundiert werden. Handelt es sich um ein Lastenfahrrad mit Elektromotor erhöht sich die Fördersumme auf maximal 1.000 Euro.
Diese Förderung gilt für neu gekaufte Transportfahrräder. Die Förderung gilt rückwirkend, Transportfahrräder die ab 1. März 2022 und später gekauft wurden, können zur Förderung eingereicht werden. Die Transportfahrradförderung der Stadt Wien für Privatpersonen soll im Oktober 2022 starten und bis Ende 2026 laufen.

Förderungen können voraussichtlich ab 3. Oktober 2022 online auf fahrradwien.at/transportfahrrad beantragt werden.
Detaillierte Informationen zur Förderung und den Förderkriterien sind im September auf fahrradwien.at/transportfahrrad verfügbar.

Ein Mann fährt mit einem gelben Transportfahrrad auf einem Radweg

Foto: Mobilitätsagentur Wien/Stephan Doleschal

Förderung von Rollstuhl-Lastenrädern und Rollstuhl-Rikschas

Insbesondere um auch Menschen mit Gehbehinderungen klimafreundliche Mobilität leichter zu ermöglichen, werden von der Stadt Wien zukünftig auch sogenannte „Spezialfahrräder“, wie Rollstuhl-Lastenräder und Rollstuhl-Rikschas gefördert. Beantragen können diese Förderungen Privatpersonen sowie gemeinnützigen Unternehmen und Vereinen. Die Fördersumme je Spezialfahrrad liegt bei maximal 1.000 Euro.

Grätzlräder für Wien

Grätzlrad Wien. Foto: Mobilitätsagentur Wien/Christian Fürthner

Neben der Förderung von Lastenrädern für die Wienerinnen und Wiener soll es auch neue Grätzlräder geben. Derzeit umfasst die Flotte des kostenlosen Sharing-Angebots der Stadt 29 Transportfahrräder. Ab diesem Jahr sollen weitere hinzukommen.
Vereine oder Unternehmen, die ein Grätzlrad gefördert bekommen, verpflichten sich, es mindestens zwei Jahre lang der Bevölkerung kostenlos zur Verfügung zu stellen. Bewerbung für eine Grätzlrad-Förderungen sollen ebenfalls ab Oktober möglich sein.

Transportfahrräder erleichtern den Alltag

Der Einkauf auf dem Markt, im Baumarkt oder Möbelhaus, die benötigten Dinge für einen Ausflug mit der Familie in den Park oder auf die Donauinsel finden darin Platz. Wer nach dem Frühjahrsputz alte Möbel, leere Flaschen etc. zum Mistplatz bringen muss, kann dafür ein Transportfahrrad nutzen. Und natürlich kann man im Transportfahrrad auch Kinder kutschieren. All das, ohne dabei schädliche Emissionen auszustoßen. Eine Win-Win-Situation für die Menschen und das Klima.

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Bilanz: 614 geförderte Räder in den Jahren 2020, 2021

Zwischen April 2020 und Juni 2021 wurden 614 Lastenräder für Privatpersonen von der Stadt Wien gefördert. Unter den geförderten Cargo Bikes sind waren auch zehn Grätzlräder. Bilanz Transportfahrradförderung 2020/2021

16 Kommentare

Fabian sagte am 30.06.2022, 14:41:
Hallo, Wird man diese Förderung mit jener des Bundes ("Förderungsaktion E-Mobilität für Private 2022") kombinieren können? Vielen Dank Fabian
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Kathrin Ivancsits sagte am 30.06.2022, 14:58:
Hallo Fabian, die Förderkriterien, inkl. Passus zur Kombinierbarkeit mit anderen Förderungen, werden nach Beschluss durch den Gemeinderat im September veröffentlicht. Liebe Grüße
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David S. sagte am 02.07.2022, 10:08:
Ich hoffe, dass die Förderkriterien mit Augenmaß festgelegt werden - die Bundesförderung ("E-Mobilität für Private 2022") gilt ab mind. 80kg Zuladungsgewicht (!), was in der Praxis nirgends außer in gewerblicher Zustellung genutzt wird - mir zeige jemand, der zwei Kinder a 40kg in ein Bakfiets quetscht. Auch eine Ironie: Titelgeschichte im Magazin Profil ("Das Gutgefährt") zeigt die Verkehrsplanerin Marina Mohr stolz mit ihrem "Muli" (muli-cycles.de), dass ihr in Wien das Auto ersetzt - blöd nur, dass das maximal 70 kg laden kann. Für mich ein klares Beispiel, dass mit solchen Gewichtsbemessung die Realität von Hersteller_innen und Interessierten an Transporträdern verfehlt wird. Ich hoffe, dass die Möbilitätsagentur hier ihre Expertise nutzt um einen sinnvollen Kriterienkatalog zu erstellen.
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Stefanie Greiner sagte am 06.07.2022, 11:37:
Gibt es einen triftigen, vernünftigen Grund, warum die Förderung rückwirkend ab 1.3.2022 gilt und nicht ab Jahresbeginn? Mein Kauf fällt nun genau in dieses Loch, ist natürlich sehr ärgerlich... Vielen Dank, Stefanie
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Kathrin Ivancsits sagte am 07.07.2022, 09:05:
Hallo, dass ist natürlich schade für Sie. Ich nehme an, die Möglichkeit der Bundesförderung von klima:aktiv mobil ist Ihnen bekannt. Diese war zum Zeitpunkt Ihres Kaufs verfügbar. Liebe Grüße
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Christian Nika sagte am 07.07.2022, 11:29:
Wird es im Zuge der Erweiterung auch im Bereich Stadlau (Bahnhof, Klinik Donaustadt, ..) zukünftig möglich sein, ein Grätzelrad zu leihen?
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Kathrin Ivancsits sagte am 07.07.2022, 14:03:
Ziel ist, dass das Angebot Grätzlrad in der ganzen Stadt verteilt nutzbar ist. Wo es zukünftig Grätzlräder geben wird hängt von den Bewerbern ab, die sich als Grätzlrad-Verleiher anbieten und die entsprechenden Kriterien erfüllen. Mit Förderstart wird auch die Bewerbung für die Grätzlrad-Förderschiene möglich sein.
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Lastenradfahrer sagte am 02.09.2022, 10:21:
Hallo David S. , bevor man anderen Menschen erzählt, sie können sich kein Muli fördern lassen und ihnen damit evtl den Weg zum Lastenrad verbaut, sollte man sich schlau machen. Das Muli 70Kg + 27Kg (ehemals 20Kg) Muli Gepäckträger ist förderbar!!! Wichtig wäre das die Stadt Wien diesmal auch 80Kg als Vorraussetzung hat und nicht den Achsabstand von >135cm. Denn letztes mal war es so und damit hat der Bund Lastenräder gefördert, die Wien nicht als Lastenrad angesehen hat.
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Fabian sagte am 07.09.2022, 10:23:
Hallo! Gibt es schon die genauen Details zur Kombinierbarkeit mit der Förderung auf Bundesebene? Bzw. wann wird es im Gemeinderat beschlossen? Danke & LG
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Kathrin Ivancsits sagte am 08.09.2022, 08:02:
der Beschluss im Gemeinderat zur Förderung fällt am 21.9. Die Förderrichtlininien inkl. Infos zur Kombinierbarkeit werden am 21.9. auf fahrradwien.at/transportfahrrad zu finden sein.
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Niklas sagte am 08.09.2022, 00:18:
Ist die mit der des Bundes kombinierbar?
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Kathrin Ivancsits sagte am 08.09.2022, 08:02:
der Beschluss im Gemeinderat zur Förderung fällt am 21.9. Die Förderrichtlininien inkl. Infos zur Kombinierbarkeit werden am 21.9. auf fahrradwien.at/transportfahrrad zu finden sein.
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Marina sagte am 29.01.2023, 19:47:
Hallo, ist es nun möglich, die Förderungen für E-Lastenbikes (z. B. Kindertransportrad) zu kombinieren?
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Kathrin Ivancsits sagte am 30.01.2023, 08:35:
Die Förderung ist für denselben Fördergegenstand nicht mit anderen Förderungen der Stadt Wien kombinierbar. Eine parallele Förderung mit Bundesförderungen ist möglich, sofern die Gesamtfördersumme den Nettokaufpreis (exkl. Zubehör) des Fördergegenstandes nicht übersteigt. Falls andere Förderungen in Anspruch genommen werden sollen, ist dies bei der Antragstellung bekannt zu geben. Die Informationen zur Förderung finden Sie hier: https://www.fahrradwien.at/transportfahrrad/foerderung/
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Smily sagte am 10.06.2023, 00:09:
Hallo, Gibt es Erfahrungen, wie lange es dauert, bis man die Förderung erhält? Wir haben unsere Ende Februar eingereicht (Stufe 2) und noch keine Rückmeldung erhalten. Danke!
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Petra Permesser sagte am 12.06.2023, 09:11:
Es gibt derzeit extrem viele Anträge, daher dauert die Bearbeitung nach dem 4-Augen-Prinzip derzeit länger. Bitte haben Sie noch ein bisschen Geduld.
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