Zählstellen: Radverkehr im Jahr 2018 um sechs Prozent gestiegen

Seit dem Jahr 2011 nimmt der Radverkehr zu. Im Jahr 2018 ist der Radverkehr an den Zählstellen um sechs Prozent angestiegen. Alle Zählstellen verzeichneten ein Plus. An drei der automatischen Dauerzählstellen wurden im vergangenen Jahr mehr als eine Million Radfahrende gezählt. Am Opernring, der Straße mit dem meisten Radverkehr in Wien, wurde ein neuer Rekordwert erzielt. Mehr als 1,6 Millionen Radfahrende wurden dort im Jahr 2018 gezählt.

Million überschritten: Praterstern, Operngasse und Opernring
Im Jahr 2018 wurden an drei der automatischen Dauerzählstellen mehr als eine Million Radfahrende gezählt. In der Operngasse, am Opernring und am Praterstern. Erstmals seit Inbetriebnahme der Zählstelle am Praterstern vor fünf Jahren wurde damit die Million geknackt, und das bereits am 9. November 2018.

Am 9.11.2018 wurde an der Zählstelle Praterstern die Million erreicht. D. h. es kamen an dieser Stelle, in diesem Jahr bereits eine Million Radfahrerinnen vorbei. Foto: Christian Fürthner

An der automatischen Dauerzählstelle am Praterstern wurde am 9.11.2018 der Millionste Radfahrende gezählt.

Mehr Radfahrende in der Argentinierstraße
Deutliche Zuwächse zeigt die Zählstelle auf der Argentinierstraße. Hier kamen im Jahr 2018 rund zehn Prozent mehr Radfahrerinnen und Radfahrer vorbei als im Jahr 2017. Als wichtige Radverbindung zwischen Hauptbahnhof und Zentrum gewinnt die Argentinierstraße für den Radverkehr zunehmend an Bedeutung.

Die Anzahl der gezählten Radfahrenden in der Argentinierstraße hat sich in den vergangenen Jahren nahezu verdoppelt. Im Jahr 2010 fuhren an einem durchschnittlichen Werktag 1.196 Radfahrende an der Zählstelle vorbei. Im Jahr 2018 waren es 2.434. Das entspricht einer Steigerung um 88 Prozent.

Darstellung des Zuwachses des Radverkehrs in der Argentinierstraße als BalkendiagrammDarstellung des Zuwachses des Radverkehrs in der Argentinierstraße als Balkendiagramm

Weltumwelttag am 5. Juni 2018: Tag mit dem höchsten Radverkehr
Die meisten Radfahrenden im Jahr 2018 wurden am Dienstag, 5. Juni am Opernring gezählt. An diesem Tag, dem Weltumwelttag, kamen 9.604 Radfahrerinnen und Radfahrer an der Zählstelle vorbei.

Langer Sommer mit 37 Hitze- und 113 Sommertagen
Radfahrerinnen und Radfahrer trotzten im Jahr 2018 der Hitze. Insgesamt gab es  37 sogenannte Hitzetage, also Tage an denen die 30 Marke überschritten wurde. Im Jahr 2017 waren es 38 Hitzetage. Sogenannte Sommertage, also Tage an denen die 25 Grad Marke überschritten wurde gab es im Jahr 2018 113. Im Jahr 2017 waren es mit 85 Sommertagen um 28 warme Tage weniger.

Der Winter 2018 war ähnlich kalt und schneereich wie im Jahr 2017. So gab es im Jahr 2018 54 Tage mit Frost, im Jahr 2017 waren es 57 Frosttage. Eine Schneedecke gab es an 30 Tagen im Jahr 2018, an zehn Tagen mehr als im Vorjahr. Insgesamt gab es 152 Niederschlagstage. Um fünf Tage mehr als im Jahr 2017.

An den Dauerzählstellen des Radverkehrs gezählte Radfahrende im Jahresvergleich

Zählstelle 2017 2018 Veränderung in %
Argentinierstraße 675.421 744.695 + 10,3%
Donaukanalweg 473.737 533.816 + 12,7%
Neubaugürtel 505.325 537.340 +6,3%
Opernring gesamt 1.539.308 1.625.412 +5,6%
Praterstern 995.810 1.060.971 +6,5%

Operngasse

1.212.833

1.225.203

+1,0%
Linke Wienzeile 336.582 361.240 +7,3%

Die Zählstellen Langobardenstraße, Lassallestraße, Liesingbach und Margaritensteg wurden nicht berücksichtig, da es dort über mehrere Monate hinweg zu Ausfällen gekommen ist. Die Zählstelle Pfeilgasse wurde ebenfalls nicht berücksichtigt, da ein Gesamt-Jahresvergleich nicht möglich ist, diese wurde erst im November 2017 eingerichtet.

Quelle der Daten: Auswertung der automatischen Dauerzählstellen für den Radverkehr der MA 46, Stadt Wien; Wetter: ZAMG – Klimaabteilung (Hohe Warte)

Radverkehrsbeauftragter Martin Blum: „Der Anstieg der Radzahlen im Jahr 2018 ist erfreulich. In Zeiten der Klimakrise ist es wichtig, dass die Menschen vermehrt umweltfreundlich unterwegs sind. Das Fahrrad ist das Zero-Emission-Fahrzeug schlechthin.

Darüber hinaus ist neben dem Zu-Fuß-Gehen kein anderes Verkehrsmittel kostengünstiger für die Stadt. Radwege sind vergleichsweise leistbar und die Betriebskosten gering.

Die Mobilitätsagentur arbeitet weiter daran, Wien radfreundlich zu machen. Ein Fokus liegt auf der kommenden Generation, den Kindern. Wir organisieren Radkurse für Volksschulklassen. Mobilitätsboxen mit pädagogischen Materialien zum Radfahren und Zu-Fuß-Gehen touren durch Kindergärten.“

 

Radzahlen: Wie wird der Radverkehr gemessen?

Die Stadt Wien betreibt vierzehn Radverkehrszählstellen in Wien. Schrittweise wurde das Netz seit dem Jahr 2003 erweitert. Ziel der automatischen Dauerzählstellen ist es, Daten über die Entwicklung des Radverkehrs zu bekommen. Solche Einrichtungen, um Verkehr zu messen, gibt es auch für den Autoverkehr. Mehr dazu: Wie wird der Radverkehr gemessen