Reger Radverkehr an einem sonnigen Morgen in Wien.

Bilanz der Rad-Zählungen 2013: Rekordniveau des Jahres 2012 wurde gehalten

Der Juli 2013 war der Monat mit dem meisten Radverkehr an Zählstellen seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2002.

Die Radfahrenden in Wien haben im Jahr 2013 dem Rekordwinter, dem  Hochwasser und der Hitzewelle getrotzt. Die Zählungen in Wien zeigen, dass das Niveau des bisherigen Spitzen-Jahres 2012 gehalten wurde. Im Juli 2013 wurde  so viel Radverkehr an den Dauerzählstellen erfasst wie noch nie zuvor.

Bilanz von sechs durchgehend verfügbaren Zählstellen

In den  Jahren 2012 und 2013 waren die Zählstellen Lasallestraße, Opernring außen, Argentinierstraße, Wientalradweg, Donaukanal und Langobardenstraße durchgehend in Betrieb. Die Zählstelle, die im Jahr 2013 am schlechtesten abgeschnitten hat, war am Donaukanal. Bis jeweils 15. Dezember sind im Jahr 2012  an dieser Stelle 446.062 Radlerinnen und Radler vorbeigefahren, im Jahr 2013 waren es 412.062. Das ist ein Rückgang von 7,6 Prozent. Knapp oberhalb der Zählstelle war der Donauradweg Anfang Juni  durch das Hochwasser überflutet. Die Zählstelle mit der besten Entwicklung war der äußere Opernring. Hier stieg die Anzahl der Radfahrenden von 266.618 im Jahr 2012 auf 382.077 im Jahr 2013. Das ist ein Plus von 43,3 Prozent. Der neue Radweg auf der äußeren Seite der Wiener Ringstraße wurde im Jahr 2011 eröffnet. Es zeigt sich, dass der Wiener Ring fürs Radfahren dadurch an Attraktivität gewinnt.

Radfahrende trotzen Schnee, Regen und Hitze

Die Wetterbedingungen für das Radfahren im Jahr 2013 waren im Vergleich zum Jahr davor ungünstiger:

  • Von Jänner bis November 2013 gab es 43 Tage mit Schneedecke. Im Jahr 2012 waren es im gleichen Zeitraum 16 Tage.
  • Von Jänner bis November gab es 76 Tage mit Tagesdurchschnitt-Temperaturen emperaturen unter fünf Grad Celsius, 2012 waren es 47. Diese Temperatur ist eine Schwelle unterhalb jener der Radverkehr in Wien stark zurückgeht.
  • Zwischen Jänner und November gab es  2013 mit 44 Tage, an denen es mehr als fünf Millimeter Niederschlag gab, im Vorjahr 2012 waren es 31 Tage.
  • Tropentage mit Temperaturen jenseits der 35 Grad Celsius gab es im Jahr 2013 zehn, im Jahr 2012 waren es drei.

Rekordmonat Juli 2013

Positiver Rekordmonat war der Juli. Noch nie seit Beginn der automatischen Zählungen wurden an den  Zählstellen der Stadt in einem Monat so viele Radfahrende gezählt wie im Juli 2013. An der Zählstelle Lasallestraße waren im Juli werktags durchschnittlich 5.181 Radfahrende unterwegs, in der Argentinierstraße 2.508 und am Karlsplatz waren es 5.292.

Im Juli 2013 wurden so viele Radfahrende gezählt wie noch nie

Im Juli 2013 wurden so viele Radfahrende gezählt wie noch nie

Im November 2013 waren in der Argentinierstraße an Werktagen durchschnittlich 1.462 Radfahrende unterwegs, in der Lasallestraße waren es 1.369. Insgesamt war dies der November mit dem meisten Radverkehr an Zählstellen seit Beginn der Aufzeichnungen. Ein ebenso deutliches Plus gab es im Dezember.

Wichtige Zählstellen 2013 nicht verfügbar

Wichtige Zählstellen konnten bei der Zählstellen-Bilanz nicht berücksichtigt werden. Die Mess-Stationen am Neubaugürtel und am inneren Ringradweg sind im Jahr 2013 wegen Baustellen oder Gerätedefekten für mehrere Monate ausgefallen. Im abgelaufenen Jahr wurden am Karlsplatz bei der Operngasse sowie am Praterstern zwei neue Zählstellen errichtet. Diese beiden Zählstellen sind aufgrund der fehlenden Vergleichsdaten noch nicht in die Berechnungen miteinbezogen worden. Insgesamt gibt es zwölf automatische Dauerzählstellen für den Radverkehr in Wien.

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Zählstelle am Karlsplatz ist neuer Hotspot

Die Zählstelle am inneren Opernring war seit Beginn der Messungen die Zählstelle mit dem höchsten Radverkehr in Wien. Das hat sich mit Inbetriebnahme der Zählstelle am Karlsplatz (Operngasse) im Juli 2013 geändert. Die radverkehrsreichste Zählstelle befindet sich nun am Zweirichtungsradweg am Karlsplatz. Neben der Zählstelle Praterstern können dort die Zähldaten in Echtzeit von Vorbeikommenden an einem Display abgelesen werden.

Die Zählstellen bilden die punktuelle Situation des Radverkehrs an einigen Orten in Wien ab. Eine genauere Entwicklung des Radverkehrs wird die Erhebung der Verkehrsmittelwahl für das Jahr 2013 zeigen.

Vergleich aller Zählstellen, die im Jahr 2012 und 2013 durchgehend verfügbar (Argentinierstraße, Donaukanalradweg, Liesingbachradweg, Lassallestraße, Linke Wienzeile, Opernring außen):

2012           2013

  • Jänner                   58.735                  44.499
  • Februar                 42.190                  46.576
  • März                     176.955                90.644
  • April                      204.635                254.617
  • Mai                        308.736                288.511
  • Juni                       330.271                311.768
  • Juli                         315.668                438.216
  • August                   365.305                343.061
  • September            278.138                243.841
  • Oktober                189.166                208.204
  • November             120.894                133.994
  • Dezember*            34.392                  48.266
    * bis 15. Dezember

Vergleich nach Zählstellen:

2012*                      2013*

  • Argentinierstraße      509.188            481.307
  • Donaukanal               446.062            412.062
  • Lassallestraße           768.602            752.452
  • Liesingbach               147.949            139.396
  • Linke Wienzeile         286.666            284.903
  • Opernring außen       266.618            382.077
    *bis 15. Dezember

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