Reger Radverkehr an einem sonnigen Morgen in Wien.

Fahrrad Wien Umfrage: 23 Prozent der Radfahrenden fahren ungeachtet der Jahreszeit

Angst vor Unfällen, die Kälte und Schnee auf Radwegen sind die größten Hinderungsgründe. Das hat eine Gallup-Umfrage ergeben.

Was braucht es, dass die Radlerinnen und Radler in Wien im Winter länger mit dem Fahrrad unterwegs sind? Denn während in Fahrradstädten wie Kopenhagen und Amsterdam 60 bis 80 Prozent im Winter weiterfahren, sind es in Wien deutlich weniger. Um das zu klären, hat Fahrrad Wien gemeinsam mit dem Gallup-Institut eine repräsentative Umfrage unter der Wiener Bevölkerung durchgeführt.

Internet_Radfahren_im_Winter_04.indd

Knapp ein Viertel der Radfahrenden fährt im Winter durch.

23 Prozent der Radfahrenden in Wien geben bei der Gallup Umfrage an, auch in der kalten Jahreszeit auf das Fahrrad als Verkehrsmittel zu setzen. Es fahren etwa gleich viele Frauen wie Männer. 36 Prozent derer, die eine Winterpause machen, können sich aber vorstellen, länger das Rad als Alltagsfortbewegungsmittel zu nutzen.

Angst vor Unfällen, Kälte und Schnee sind die Hinderungsgründe

Was hindert als die Radfahrenden, länger mit dem Rad zu fahren? 91 Prozent, derer, die eine Winterpause einlegen, haben die Angst vor Unfällen als Grund genannt. Auf Platz zwei kommt die Kälte mit 84 Prozent auf Platz 3 Schnee oder Eis auf Radwegen mit 83 Prozent. Eine Analyse der Verkehrsunfallstatistik der Statistik Austria zeigt, dass Radfahren auch im Winter sicher ist. In den stärksten Fahrradmonaten Juni, Juli und August wurden insgesamt 353  Radlerinnen und Radler verletzt. In den Wintermonaten Dezember, Jänner und Februar waren es in Summe 70. In den Wintermonaten sind gut ein Viertel der Radfahrenden unterwegs, die auch im Sommer Rad fahren. Die Zahl der Verletzten beträgt ein Fünftel. Klar sind im Wiener vermehrt geübte Radfahrende unterwegs.

Wichtigsten Radwege werden schnell geräumt

Seit zwei Jahren wird in Wien das sogenannte Winterbasisradwegenetz einheitlich und verstärkt durch die Magistratsabteilung 48 winterlich betreut. Das sind 266 km Radwege. Auch heuer sind weitere Optimierungen im Winterdienst für Radwege geplant. Die restlichen über 900 Kilometer Radwege werden im Zuge der weniger stark befahrenen Nebenstraßen und Nebenfahrbahnen von der MA 48 ebenfalls mit geräumt.

Servicekampagne „Heuer fahr‘ ich durch“

licht am fahrrad 1., universitaetsring 2Ab Montag, dem 4. November, wird Fahrrad Wien an Knotenpunkten des Radverkehrs  mit einem Servicestand präsent sein. Radlerinnen und Radler können hier einen kostenlosen Wintercheck ihrer Räder vornehmen lassen. Kleinere Reparaturen an Lichtanlage und Schaltung sowie das Schmieren der Ketten können vor Ort gemacht werden, für größere Reparaturen wird an Radwerkstätten verweisen. An Ort und Stelle werden bei fehlenden Reflektoren reflektiere 3M Fahrradsticker angebracht.

 

 

Der Servicestand der Mobilitätsagentur Wien wird im November mit einem Wintercheck und Infos über das Radfahren in der kalten Jahreszeit zur Verfügung stehen. Jeweils von 12.00 bis 19.00 Uhr:

  • Montag, den 04.11. 1., Burgtor
  • Dienstag, den 05.11. 1., Schottentor/Uni Wien
  • Mittwoch, den 06.11. 4., Karlsplatz/Resselpark
  • Donnerstag, den 07.11. 2., Praterstern vor Gasthaus Hansi
  • Freitag, den 08.11. 5., Wientalradweg/ Margaretengürtel
  • Samstag, den 09.11. 7., Mariahilferstraße 76

Alle Ergebnisse der Gallup-Umfrage gibt es hier zum nachlesen.

9 Kommentare

Radfahren im Winter | wildbrett.net sagte am 04.11.2013, 14:49:
[…] Wien wurde heute eine Umfrage präsentiert, nach der ca. 23 Prozent der auch in den Sommermonaten radelnten Bevölkerung auch im […]
Antworten
Elisabeth Cziczek sagte am 04.11.2013, 15:03:
Ich bin im 22. Bezirk mit dem Rad groß geworden und habe nie ganz darauf verzichtet. Heute nehme ich das Rad für kurze Einkäufe beim Bauern oder so und mache Rad Ausflüge ins Umland nach Hainburg, Krems oder Neusiedler See. Die Stadt ist mir zum Radeln zu gefährlich und nach einigen Aha Erlebnissen am Ring lasse ich das bleiben. Die U Bahn ist mit den zeitlichen Einschränkungen leider keine Alternative. Ich bin schon einige Male vom Praterstern nach einer Radtour von der Schnellbahn nach Hause geradelt, weil grad wieder die falsche Zeit war. Als Verkehrsteilnehmerin, die geht, Auto fährt(kaum noch in Wien), eine Jahreskarte für die und gerne das Rad benutzt, wünsche ich mir mehr Radwege ohne Fußgängerbenutzung und vor allem mehr Rücksicht aller Verkehrsteilnehmer.
Antworten
IGF – Interessengemeinschaft Fahrrad - Resultate der Winter-Radl-Umfrage der Stadt Wien sind da sagte am 04.11.2013, 16:11:
[…] diesem Resultat kommt Gallup im Auftrag der Mobilitätsagentur: “Knapp ein Viertel der Radfahrenden fährt im Winter durch.” Denn 23 Prozent der […]
Antworten
Rad-29-Team sagte am 05.11.2013, 21:35:
Ich überlege mir gerade, ob ich mir vorstellen könnte, im Winter in Wien mit dem Fahrrad zu fahren ... und das, obgleich ich rund 800 Kilometer westlich von Wien wohne! . Ich muss sagen: Ich hätte richtig Lust, morgen auf ein Bike zu steigen und mal wieder durch Wien zu radeln ... auch, wenn man sich etwas wärmer anziehen müsste. Das letzte Mal war ich allerings auf Inline-Skates in Wien angereist: Von Passau kommend auf dem Donau-Radweg bis Wien ... im Sommer :-) Wir kamen nach einer 90-km Tagesetappe gegen Abend in Wien an ... dann über die Donauinsel nach Wien hinein (wunderschöne Radwege und allerlei Freizeithungrige auf der Insel.). Die ist im Winter vermutlich nicht ganz so bevölkert, was auch Vorteile haben kann. Und dann ging es auf verblüffend guten Radwegen durch das Zentrum bis zum Hauptbahnhof ... ohne Abschnallen. Okay, Pardon, hier geht es um das Radeln. Ich weiß. Aber da, wo man Skaten kann, da kann man in aller Regel auch besonders gut und sicher Rad fahren! Ich meine: Auch im Winter. Ganz herzliche Grüße nach Wien! Peter vom Rad29-Team
Antworten
Wolfgang Rauh sagte am 06.11.2013, 10:22:
Wieso fragt keiner, wer "auch im Sommer durchfährt". Die Frage wäre wesentlich nahe liegender. Radfahren ist schließlich, einigermaßen intensiv betrieben, die mit Abstand Schweiß treibendste Fortbewegungsart. Die optimale Fahrradsaison ist daher, völlig klar, von Oktober bis April. Dass ich zu der Zeit öfters Haube und Handschuhe brauche ist ebenso klar. Schi fahren gehe ich ja auch nicht in der Badehose.
Antworten
Stefan Mackovik sagte am 07.11.2013, 14:45:
Apropos Servicekampagne "Heuer fahr‘ ich durch”: Noch wichtiger wäre eine Kampagne: "wer im Herbst/Winter ohne Licht fährt, fährt rücksichtslos". Seit der Zeitumstellung am 31. Oktober ist ungefähr jeder dritte Radfahrer, der mir auf meinem täglichen Weg begegnet, ohne Licht unterwegs. Das ist gegenüber anderen VerkehrsteilnehmerInnen, auch gegenüber anderen RadlerInnen wie mir, äußerst rücksichtlos, weil es teilweise echt schwer ist, diese "Geisterfahrer" zu erkennen. Dabei geht's wohl wirklich in erster Linie nicht darum, dass man selbst auch ohne LIcht "eh genug sieht", sondern dass man von anderen (rechtzeitig) gesehen wird. Eine Bewusstseinskampagne, dass Licht am Rad Pflicht ist, wäre daher sehr notwendig - auch im Sinne des angenehmen Miteinander. Das Licht sollte außerdem stark genug leuchten, und auch wichtig: Lichter im Blinkmodus sind ein No-Go, weil sie extrem nerven und mehr ablenken als nutzen. Persönlich kann ich nur ein Nabendynao-gespeistes Licht empfehlen: im Genesatz zu Seitenläufern merkt man keinen Widerstand beim Fahren, wenn das Licht eingeschaltet ist, und im Gegensatz zu Batterielichten sind sie kosteneffizient und umweltschonender.
Antworten
Markus sagte am 09.11.2013, 20:43:
Ich fahre schon länger auch im Winter, weil ich auch dann keine Lust habe, auf manchen Strecken mit den Öffis doppelt so lange zu brauchen. In Kurven dann wenn nötig besonders langsam, und bei akuten Wintereinbrüchen auf den zugeschneiten Nebenstraßen im Extremfall kurz im "Tretroller-Betrieb" (bei 1 cm Neuschnee geht in Wien sowieso mit keinem Transportmittel was weiter). Ich überlege auch ernsthaft die Anschaffung eines Integral- bzw. Visir-Fahrradhelms - nicht aus Angst vor Unfällen (trage auch keinen herkömmlichen), sondern als guter Schutz gegen Eiswind und Schneetreiben. Auf Fahrradtouren zwecks Spaß & Sport habe ich bei unter +10°C aber kaum Lust, gegen den mit dem Winter verbundenen Trübsinn hilft auch entsprechende Kleidung nur bedingt, und ich halte mich bevorzugt zu Hause, in der Therme, Einkaufszentren usw. auf ;-)
Antworten
Markus sagte am 09.11.2013, 20:51:
Diese Blinklichter sind wahrscheinlich noch besser als gar kein Licht, aber es ist schon komisch, warum dieser "Plastikpressmüll" so weit verbreitet ist. Nabendynamo schön und gut, aber als Nachrüstung ist eine halbwegs gutes und gut ausgerichtetes LED-Licht mit Akku-Betrieb immer noch eine gute Wahl (und auf E-Bikes steht ohnehin ein Akku zur Verfügung, der Energiebedarf im Vergleich zum Fahrstrom ist zu vernachlässigen). Eine Aktion "Fahren mit Licht bei Nacht" wäre wirklich einmal eine nette Abwechslung, anstatt bei Sinnlos-Ampeln zu lauern, wer das Rotlicht nicht beachtet.
Antworten
Studie Winterradfahren – Richtigstellung | Fahrrad Wien sagte am 14.11.2013, 10:58:
[…] einer von der Mobilitätsagentur der Stadt Wien beauftragten Studie des Gallup Instituts zum Thema Radfahren im Winter wurden  Zweifel an den Daten angemeldet. Dies war der Grund, dass alle Daten nochmals überprüft […]
Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert