Reger Radverkehr an einem sonnigen Morgen in Wien.

Wien macht den Radverkehr sichtbar

Foto ZählstelleSchon lange wird in Wien der Radverkehrsanteil gemessen, gezählt und ausgewertet. Erfreulicherweise steigt der Anteil der Radlerinnen und Radler (siehe Radbilanz) seit Jahren kontinuierlich an. Natürlich wünsche ich mir dabei noch größere Zuwächse, auch wenn sich die Steigerungsraten sehen lassen können.

Den zunehmenden Radverkehr sichtbar zu machen, ist ein wichtiger Bestandteil der Strategie, um den Radverkehr in Wien auf zehn Prozent zu steigern. Das ist schließlich das politische Ziel der Stadtregierung bis zum Jahr 2015.

Mit Beginn der Velo-city Konferenz und der Wiener RADwoche Anfang Juni konnten wir am Praterstern und im Esperantopark am Karlsplatz neue Zählstellen für Radlerinnen und Radler errichten. Diese zeigen auf einer Stele in Echtzeit die Anzahl der vorbeifahrenden Fahrräder an. Gleichzeitig wird die Gesamtzahl der in diesem Jahr dort gemessenen Radfahrenden angezeigt.

Radzählstele

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mir ist dies aus zwei Gründen besonders wichtig: Die Stadt signalisiert so den Radfahrenden gegenüber Wertschätzung und sagt: „Du zählst.“ Gleichzeitig wird den anderen Verkehrsteilnehmenden gezeigt, dass Radfahren etwas ganz normales ist und viele Menschen das Rad als alltägliches Fortbewegungsmittel bereits nutzen, um am schnellsten und bequemsten von A nach B zu kommen.

Der Austausch mit Verkehrsexpertinnen und Experten aus anderen Metropolen wie München und Kopenhagen auf der internationalen Velo-city Konferenz hat mir auch gezeigt, dass solche Maßnahmen eine großen Einfluss auf das positive Bewusstsein in einer Stadt zum Thema Radfahren haben. Und ohne dieses Bewusstsein gelingt es keiner Verkehrspolitik, den Radverkehrsanteil signifikant zu erhöhen.

tempomesser

Neben der Stele am Praterstern wurde übrigens noch ein zweites äußerst praktisches Projekt von der Magistratsabteilung 33 umgesetzt: Eine Anzeige die angibt, wie schnell ich radeln muss, damit ich auf der Praterstraße eine Grüne Welle habe.

Ziel ist es, diese Zähl-Stelen und Anzeigetafeln an weiteren Orten in Wien einzusetzen.

Die Erfahrungen die wir mit den zwei Stelen gerade sammeln können sich sehen lassen: Jeweils über 100.000 Radlerinnen und Radler in nur 26 Tagen!

Noch sind wir dabei diese Zahlen auszuwerten. Eines wird jedoch deutlich: An keiner Zählstelle hatten wir im vergangenen Jahr über 100.000 Radlerinnen und Radler in nur einem Monat. Am Praterstern ist das ein Zuwachs von deutlich über 50 Prozent.

Das ist signifikant!

9 Kommentare

Kurt Enenkel sagte am 05.07.2013, 11:49:
Auch signifikant: http://www.nast.at/verkehrsdaten/radverkehrszaehlungen
Antworten
heini sagte am 06.07.2013, 01:44:
Die Grüne-Welle Information sollte an viel mehr Orten und auch für den motorisierten Verkehr sichtbar hängen - dann kneißt auch zB ein Taxi in der Operngasse, dass mit > 50 km/h zur nächsten Kreuzung brettern nix bringt.
Antworten
TomTurbo sagte am 12.07.2013, 14:37:
So ganz 100%ig arbeitet die Anlage aber leider nicht. Hab das Zählwerk am Praterstern eine Weile beobachtet. Meist wird zu wenig gezählt. zB ist ein Pulk von 5 Radlern durchgefahren, gezählt wurde aber nur 2! Andersrum war es bei einem zweispurigen Lastenrad, da hat er gleich 2 verbucht :-) Meine Vermutung ist, das nur gezählt wird was über die rauteförmigen Induktionsschleifen neben dem Zählwerk fährt. Ist man mittig bzw am Rand unterwegs, wird man nicht registriert. Sonst ne super Sache!
Antworten
Zählstelle Operngasse: Eine Million Radfahrende im Jahr 2014 | Fahrrad Wien sagte am 05.11.2014, 09:25:
[…] Radweg in der Operngasse ist einer der meistfrequentierten in Wien. An der Radverkehr-Zählstelle ist am Dienstag Abend die Anzeige auf 1.000.000 gesprungen. Bei der Zählstelle sind seit […]
Antworten
Stefan Bauer sagte am 06.11.2014, 20:55:
Finde das ganze eine super sache. Das groeste problem sind wie immer die autofahrer, und hier muss es auch intensivere Kommunikation geben, dass das Auto nicht nur ungesund und gefaehrlich ist sondern auch dass es schlichtweg assozial ist in einer grossen Stadt so viel Laerm, Gestanck und Platz als Einzelner zu produzieren. Es muss daher ein Anliegen der Stadt sein, dies auch entspraechend darzustellen, und die Autofahrr ins Gewissen zu reden, das ihr Verhalten eben nicht okay ist, und einfach weiterhin geduldet wird. Aehnlich dem Nicht-Raucherschutz vor 10 Jahren hat man dies einfach tolerieren muessen...heute ist das ganz anders...zum Glueck :-) Beim Motorisierten Individualverkehr muss auch so kommuniziert werden. Ich wuensche mirhier weitere konzentierte Arbeit von euch!!!! Sehr gute Sache :-)
Antworten
Rekord an Radverkehrszählstellen im Jahr 2014 | Fahrrad Wien sagte am 13.01.2015, 09:53:
[…] An der Zählstelle Karlsplatz kann, wie an jener am Praterstern, die Zahl der Radfahrenden in Echtzeit abgelesen werden. Im Fahrrad Report 2014 sagen 72 Prozent der Radlerinnen und Radler, dass sich die […]
Antworten
MartinD sagte am 04.09.2016, 23:20:
Die "Grüne Welle" Anzeige in der Lassallestraße ist kaputt :o( Zeigt nur mehr meine Gechwindigkeit an, das Feld für "Grün bei" bleibt dunkel. Schade, war sicher teuer.
Antworten
Kathrin Ivancsits sagte am 05.09.2016, 08:07:
Danke für den Hinweis. Geben wir sofort an die zuständige MA 33 weiter. Liebe Grüße
Antworten
Kathrin Ivancsits sagte am 27.09.2016, 14:20:
Lieber Martin. Die Grüne Welle Anzeige an der Lassallestraße wurde repariert und sollte nun wieder funktionieren. Liebe Grüße
Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert