Eine Frau und ein Mann fahren auf dem neuen Radweg entlang der Favoritenstraße, ein Radfahrer kommt ihnen entgegen. Foto aufgenommen von Christian Fürthner

Favoriten: Wiens größtes Radwegprojekt fertiggestellt

Mit dem Fahrrad bis an die südliche Stadtgrenze zu fahren ist in Wien ab sofort noch leichter möglich. Im Flächenbezirk Favoriten, an der Favoritenstraße entstanden im Jahr 2018 neue Radwege, die das Zentrum mit dem Süden Wiens verbinden. Damit ist die Erreichbarkeit von Bildungseinrichtungen, wie den FH Campus Wien, Wohn- und Naherholungsgebieten per Fahrrad möglich. Auf der Strecke liegen unter anderem die Generali-Arena, das Laaerbergbad, die Per-Albin-Hansson Siedlung und der Olof-Palme-Hof.
Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou sagt: „Klimaschutz in Städten bedeutet auch sichere und komfortable Radwege zu errichten. Der neue Radweg auf der Favoritenstraße ist beispielgebend dafür. Es ist das bisher  größte Radwegprojekt Wiens mit solchen Qualitätsstandards.“

Favoriten hat beim Radfahren enormes Potential
Bisher war Favoriten mit Radwegen noch wenig erschlossen. Jetzt wurde dieser Mangel mit den drei Kilometer langen Radwegen entlang der Favoritenstraße behoben. Über den ebenfalls neuen Radweg auf der Kennergasse kann jetzt durch das Sonnwendviertel und über die Argentinierstraße komfortabel in die Innenstadt geradelt werden. „Auf den neuen Radwegen können die Wienerinnen und Wiener, vom Kind bis zum Senior, sicher und umweltbewusst unterwegs sein“, sagt der Wiener Radverkehrsbeauftragte Martin Blum.

Drei Personen fahren auf dem Radweg entlang der Favoritenstraße, in Richtung Reumannplatz. Man sieht die Personen von hinten. Es ist Winter, am Straßenrand liegt Schnee. Foto aufgenommen von Christian Fürthner.

Insgesamt wurde die Favoritenstraße attraktiver für die Wienerinnen und Wiener. Gehsteige wurden verbreitert, Bäume gepflanzt und neue Sitzbänke errichtet. Die Bauarbeiten zur Verlängerung der U-Bahn nach Oberlaa machten den Umbau der Favoritenstraße möglich.

In Zukunft wird die Verbindung zwischen dem Wiener Zentrum und Niederösterreich mit dem Fahrrad noch komfortabler. „Von Neulaa zur Stadtgrenze nach Leopoldsdorf wird bis zum Frühjahr eine Radroute geschaffen. Auf dieser können Pendlerinnen und Pendler direkt zur U-Bahn oder weiter bis in das Stadtzentrum radeln“, so Martin Blum.

Eine vereinfachte Plandarstellung des Gebiets in Favoriten, in dem neuen Radwege entstanden sind. Erstellt von Johannes Essl

Neue Qualitätsstandards gesetzt

In der Favoritenstraße errichtete die Stadt vom Reumannplatz bis zur Bahnlände Einrichtungsradwege auf beiden Straßenseiten. Auf einer Länge von rund drei Kilometern können die RadfahrerInnen bequem ins Zentrum oder nach Niederösterreich radeln. Die beiden Radwege sind jeweils drei Meter breit. Mit dem Radweg werden die bevölkerungsreichen Gebiete der Per-Albin-Hansson-Siedlung, aber auch zukünftige Stadtentwicklungsgebiete an das bestehende Radverkehrsnetz angebunden.

11 Kommentare

Dr. ANNETTE SALIHY sagte am 31.12.2019, 12:43:
Wunderbares Vorbild! Ich wünschte, das Ruhrgebiet würde diesem Beispiel folgen!
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Atakan sagte am 01.01.2019, 02:14:
We need citybike stations too :)
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Dominik Kegel sagte am 06.01.2019, 11:22:
Unser Düsseldorfer Oberbürgermeister will dieses Jahr nach Wien reisen, um sich über die Wiener Wohnungspolitik zu informieren. Ich hoffe, er informiert sich auch über die ökologische Verkehrswende in Wien.
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Oswald Kuppelwieser sagte am 31.01.2019, 15:50:
Die logische und kürzeste Verbindung zur Favoritenstraße /Reumannplatz vom HptBhf kommend ist nun einmal die Herndlgasse ab Radweg in der Sonnwendgasse. Sie ist aber leider wegen der dort rasenden Autos gefährlich. Wann wird dort endlich eine Busspur für den 14A mit Radfahrerlaubnis errichtet? Gegenrichtung ist die für RgE geöffnete Waldgasse.
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Josef Eidler sagte am 01.02.2019, 15:12:
Super. Ich befürworte die meisten Radfahrprojekte. Wenn ich mir aber den Radweg (ca. 150m) in der Kennergasse in Favoriten ansehe dann wurde dort das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Dem breiten Gehsteig wurde noch ein überbreiter (für Panzer geeigneter) kürzere Radweg hinzugefügt. Hat sicher ein Vermögen gekostet. Seit der Verbreiterung des Kurzen, über nur eine Gasse führenden Radweges (Verkehrsberuhigung) gibt es dort täglich Megastaus. Die Bewohner in dieser Gegend stöhnen bezüglich des Verkehrslärms und der Abgase. Echt toll. Wieder mehr CO2 Ausstoß. Bei jedem Anfahren benötigt ein Mittelklassefahrzeug zwischen 50 und 100 Liter+ /100km. Beim Durchfahren ist der Spritverbrauch nur ca. 6l/100km. Mal Gedanken darüber gemacht? Diese Rechnung trifft auch auf alle Verkehrsampeln die auf grün/rot Phase geschalten sind (auch Verkehrsberuhigung !!!) zu, mit verheerenden Folgen. Wien könnte bei vernünftigen Ampelschaltungen massiv zur Luftverbesserung beitragen, nicht zu vergessen der unnötige überhöhte Bremsstaub. Auch die Stehzeiten vor Ampeln mit (oft unnötigen) grün/rot Phasen ist ein enormer volkswirtschaftlicher Schaden. Nochmals, ich bin auch begeisterter Radfahrer und lege die meisten Wege in der Stadt (von Frühling bis Herbst) mit dem Rad zurück. Super. Aber nicht alle könne dies tun bzw. haben wir auch Berufsverkehr. Vielleicht nimmt jemand die genannten Probleme zur Kenntnis und falls in der Lage (denke hier and die Wiener Verkehrspolitik) etwas dagegen zu unternehmen. Was hindert uns daran Verbesserungen durchzuführen und dadurch das Image der Rot/Grün Stadtregierung zu heben?
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Zed sagte am 07.02.2019, 12:25:
Ich begrüße jede Einschränkung des motorisierten Individalverkehrs.
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Felix G. sagte am 01.03.2019, 14:06:
Absolut! Nur wenn das Autofahren hinreichend "unbequem" wird, werden mehr Menschen davon absehen. Man sollte das Autofahren nicht verunmöglichen ("verbieten"), da es oft genug sinnvolle Gründe gibt; z.B. man muss mal etwas transportieren, hat ein krankes Kind dabei, oder bricht zu einer längeren Reise auf, etc.... Wenn das Autofahren aber unbequem wird, werden die Leute, die leicht auf Rad/Öffi umsteigen können das auch tun, aber jene, die zwangsweise eine Autofahrt machen müssen, haben immer noch diese Möglichkeit. Bezüglich der Argumentation, dass Anfahren/Abbremsen/Anfahren nur eine Zusatzbelastung der Umwelt darstellt: Ja, per se stimmt das, wenn man außer Acht lässt, dass durch diese zusätzlichen Unbequemlichkeiten demnächst etwas weniger Autos dort unterwegs sein werden. Auf mittlere und lange Sicht ist es absolut eine richtige Strategie!
Scooterliebling sagte am 10.07.2019, 11:04:
Bin ich nicht der Meinung. Auch Radfahrer müssen bei roten Ampeln stehen bleiben. Eine grüne Welle ist absolut zu begrüßen für Auto-, E-Scooter und Fahrradfahrer. Anfahren benötigt nunmal mehr Energie (egal ob Strom-, Muskel-, oder fossile Energie-Kraft). Stau bzw. Verkehrshindernisse zu produzieren schränkt Mobilität per se ein (auch für Busse oä). Leider ging Wien unter Beratung von Prof. Knoflacher diesen mE falschen Weg.
Thomas Trattnig sagte am 02.04.2019, 13:49:
Tolle Sache! Als nächstes sollte die Anbindung des Reumannplatzes ans Zentrum angegangen werden. Wie ist denn vom neuen Radweg auf der Favoritenstraße aktuell das Zentrum beschildert. Über die Kennergasse/Steudelgasse->Helmut-Zilk-Park?
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Herbert Kranenpichler sagte am 10.04.2019, 22:35:
Super Sache. Man sollte generell das Radfahren die Regel machen und das Autofahren die Ausnahme. Es sollte heißen warum fährst du überhaupt Auto...??!, nicht warum fährst du Rad? Da sind wir noch weit entfernt. Klar, da muss man auch mit harten Bandagen die Autofanatiker bei der Pflicht nehmen und mutigere Politik machen. Zu sagen, jetzt hamma an Radlweg in Favoriten und sich auf den Loorbeeren ausruhen wird sicher nicht genug sein. Und die Frage die von der Politik sinnvoll bearbeiten werden muss ist, wer zahlt eigentlich dann die CO2 Abgaszertifikate?! Die Autofahrer alleine? NA eben... hier werden auch wieder die Kosten der Allgemeinheit umgehängt. Also endlich höhere KFZ Steuern und sinnvolle sowie rigorose Verkehrsbeschränkungen in Wien!
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Elisabeth Stejskal sagte am 05.09.2019, 11:51:
Ich fahre mehrmals in der Woche von Leopoldsdorf nach Wien-Favoriten, zum Einkaufen etc. Dieser Radweg ist einfach ein Traum!
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