Radfahrer radelt entlang des Radwegs am Schottenring. Im Hintergrund sieht man die Votivkirche.

Radfahren in der Krise

Zur Eindämmung von Covid-19 gilt es grundsätzlich Zuhause zu bleiben. Doch: Radfahren ist weiterhin erlaubt. Sei es, um kurz Bewegung an der frischen Luft zu machen oder einen notwendigen Weg zu erledigen. Für wichtige Einkäufe und für ihren Weg zur Arbeit nutzen viele jetzt das Fahrrad. Das ist auch gut so: Denn das Fahrrad ermöglicht Mobilität an der frischen Luft mit genug Abstand zu anderen Personen.

Krisenfest

Ein Vulkanausbruch in der Nähe von Bali, Dunkelheit, Dauerregen, Schneefall im Sommer, Ernteausfälle über Jahre und massenhaftes Pferdesterben: Eine schwere Krise soll vor über 200 Jahren dazu geführt haben, dass Karl Freiherr von Drais das Fahrrad erfand. mehr dazu: 200 Jahre Fahrrad

Und auch jetzt, mitten in Corona-Zeiten, erweist sich das Fahrrad als krisenfestes Verkehrsmittel. Zahlreiche Medizinerinnen und Mediziner empfehlen das Radfahren für Alltagswege.

Radfahrerin fährt auf dem Radweg in der Wipplingerstraße.

Fahrradfahren senkt das Infektionsrisiko

Abstand halten zu anderen ist das Gebot der Stunde. Das Coronavirus wird hauptsächlich über Tröpfcheninfektion auf kurze Distanz übertragen – damit wird das Ansteckungsrisiko beim Radfahren automatisch geringer. Denn Radfahrende halten nicht nur automatisch Abstand zu anderen, sondern sind zudem einem geringeren Risiko ausgesetzt, sich durch das Berühren von Oberflächen zu infizieren. Wer also mit dem Fahrrad fährt, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch andere.

Öffentliche Verkehrsmittel nach Möglichkeit zu meiden und stattdessen mit dem Fahrrad zu fahren, wird auch von Medizinerinnen und Medizinern empfohlen. Der Lungenfacharzt Doktor Hans Klose vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hält Radfahren gar für eine der besten Maßnahmen in diesen Zeiten. „Die Gefahr, sich zu infizieren, ist zwar immer gegeben, auf dem Rad ist das Risiko jedoch deutlich geringer als in Bus und Bahn“, so der Mediziner gegenüber Bike Bild

Radfahren ist gesund

Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft ist gesund. Radfahren stärkt das Immunsystem sowie die Lunge und kann daher vorbeugend wirken.

„Das Herz-Kreislauf-System wird trainiert und der Bewegungsapparat leistungsfähiger. Der Energieumsatz steigt, der Fett- und Zuckerstoffwechsel verbessert sich, die Immunabwehr und Gehirnleistung verbessern sich und das Risiko hinsichtlich vielerlei Erkrankungen sinkt – darunter auch Krebs, Demenz oder Depression“, bestätigt uns Dr. Piero Lercher, Sport- und Präventivmediziner.

Regelungen zum Radfahren in der Krise

Das österreichische Gesundheitsministerium erlaubt das Radfahren auch während der Corona-Krise: „Es sind alle Aktivitäten im Freien erlaubt, sofern diese mit Personen ausgeübt werden, die im gemeinsamen Haushalt leben und dabei gegenüber anderen Personen ein Abstand von mindestens einem Meter eingehalten wird (Spazieren gehen, Radfahren, Laufen, Wandern, Motorradfahren etc.). Wichtig ist, sich beim Radfahren an die geltenden Regeln zu halten und unnötige Risiken zu vermeiden. Gruppenausfahrten, lange Rad- oder Mountainbike-Touren sind nicht erlaubt.

Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler präzisiert gegenüber den Medien: „Die in der Verordnung angesprochene Sportausübung soll dazu dienen, das physische und psychische Wohlbefinden aufrechtzuerhalten und dem natürlichen Bedürfnis des Menschen nach Bewegung Rechnung zu tragen.“

Die Richtlinien zum Radfahren in Corona-Zeiten hat „Österreich radelt“ zusammengefasst: Bewegung in Virenzeiten: die Richtlinien fürs Radfahren