Reger Radverkehr an einem sonnigen Morgen in Wien.

Mehr Menschen setzen auf umweltfreundliche Mobilität

Der Trend in Wien ist erkennbar: Immer mehr Menschen setzen auf umweltfreundliche Mobilität. Um Klimaziele, auch hinsichtlich wachsender Bevölkerungszahlen, zu erreichen bedarf es einer weiteren Stärkung von Radfahren und Zu-Fuß-Gehen. Vor allem im Bereich des Gütertransports gibt es noch Aufholbedarf.

Das Auto verliert für die städtische Mobilität an Bedeutung. Ein Indikator dafür ist auch der Pkw-Motorisierungsgrad. Dieser ist in Wien im letzten Jahr erneut zurückgegangen. Auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern kommen 372 Pkw.

Schon der Modal Split 2015 zeigte, dass die Wienerinnen und Wiener umweltfreundlich unterwegs sind. 73 Prozent aller Wege werden zu Fuß, mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt.
Trotz dieser Entwicklung ist es noch ein weiter Weg bis die Klimaziele erreicht sind. In Wien soll bis zum Jahr 2025 der Anteil autofreier Mobilität an den Wegen auf 80 Prozent steigen. Dieses Ziel ist in der Smart City Strategie Wien festgelegt.

Der Klimavertrag von Paris, zu dem Österreich sich bekennt, bedeutet defacto, dass der Verkehr bis zum Jahr 2050 erdölfrei werden muss. Gleichzeitig ist Wien eine stark wachsende Stadt. Mehr Menschen ziehen in die Hauptstadt und leben hier. Infolgedessen steigen auch die Anforderungen an das Verkehrssystem: besser ausgebaute Radwege, gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr und komfortable Routen zum Zu-Fuß-Gehen.

Zu-Fuß-Gehen und Radfahren stärken

Wie kann ein klimaverträglicher, gesundheitsschonender und fairer urbaner Verkehr der Zukunft aussehen? Der Verkehrsclub VCÖ versucht in der aktuellen Publikation „Urbaner Verkehr der Zukunft“ Antworten auf diese Frage zu finden.
Verkehrsexperte Markus Gansterer vom VCÖ ist davon überzeugt, dass das Radfahren und Zu-Fuß-Gehen gefördert werden müssen: „Die städtische Verkehrsplanung muss stärker als bisher die Fußgängerinnen und Fußgänger berücksichtigen.“ Großes Potenzial sieht er auch in Radschnellwegen, insbesondere in Kombination mit Elektro-Fahrrädern.

Bei der Ökologisierung des städtischen Gütertransports gibt es Aufholbedarf

Laut EU-Weißbuch Verkehr soll bis zum Jahr 2030 die innerstädtische Güterlogistik in den größeren Städten CO2-frei erfolgen. „Von diesem Ziel sind Österreichs Städte weit entfernt. International sind einige Städte in diesem Bereich schon weiter“, sagt VCÖ-Experte Gansterer. Eine Lösung wäre für die innerstädtische Kleinverteilung verstärkt E-Transporter einzusetzen, wie das in Göteborg, Paris und London bereits der Fall ist. Deutsche Städte zeigen, dass viele innerstädtische Transporte auch mit Cargo-Bikes, also Lastenfahrrädern, durchgeführt werden können.

Um dieser Herausforderung zu begegnen schafft die Stadt Wien Bedingungen, damit Lastenräder problemlos genutzt werden können. Zudem wird eine Förderung für Personen und Betriebe die Lastenräder anschaffen, eingerichtet, wie im Fachkonzept Mobilität festgehalten (Seite 81). Auch E-Mobilität wird seitens Stadt Wien gezielt gefördert. Die Elektromobilitäts-Strategie wurde am 23. September 2015 vom Wiener Gemeinderat beschlossen.