Zwei Jahre Grätzlrad Wien

Klimaschonend Waren transportieren, dabei Nachbarn und Grätzl kennen lernen und die Vorteile des Radfahrens in der Stadt erfahren? Das Transportfahrrad-Sharing der Stadt Wien gibt es mittlerweile seit über zwei Jahren. Mehr als 2.000 Transportfahrten wurden mit den Grätzlrädern schon unternommen. Eine Auswertung der TU Wien zeigt: Wienerinnen und Wiener nehmen das Grätzlrad gut an.

„Das Grätzlrad vereint Klimaschutz, Mobilität und die Förderung der Nachbarschaft auf wunderbare Weise“, so Radverkehrsbeauftragter Martin Blum: „Das Grätzlrad wird gut angenommen und das Projekt bestätigt, dass die Wienerinnen und Wiener klimaschonend unterwegs sein wollen.“

Transportfahrräder sind Fahrräder mit Mehrwert. Damit die Wienerinnen und Wiener von den Vorteilen eines Transportfahrrads profitieren können, ohne gleich eines kaufen zu müssen, wurde im Jahr 2017 – im Zuge der Transportfahrradförderung der Stadt Wien – das Projekt Grätzlrad gestartet. An zehn Standorten in Wien können diese kostenlos ausgeborgt werden.

Klimaschonender Transport wird zum Alltag in der Stadt

Martin Blum, Radverkehrsbeauftragter betont den nachhaltigen Aspekt des Projekts: „Das Grätzlrad bewirkt, dass der klimaschonende Transport mit Lastenrädern Teil des städtischen Alltags wird. Einerseits sind die Transportfahrräder in der Stadt sichtbar, andererseits werden Menschen motiviert, auf Cargo Bikes umzusteigen.“

Auch das Surfbrett lässt sich per Grätzlrad wunderbar durch die Stadt transportieren.

Im Jahr 2019 wurde das Projekt „Grätzlrad“ von der TU Wien evaluiert. Die Evaluierung des Projekts hat u. a. ergeben, dass mit dem Grätzlrad-Angebot eine große Zahl von Personen angesprochen werden konnte, die erstmals ein Transportrad nutzten. Der überwiegende Teil möchte zukünftig wieder ein Lastenrad nutzen, ein kleiner Teil der Befragten plant sogar sich ein eigenes anzuschaffen.

Nach dem Zahnarztbesuch gab es für die beiden eine Belohnungsrunde mit dem Grätzlrad durch Wien. Foto: Mobilitätsagentur/Daniel Böhm

Die Grätzlräder werden überwiegend für private Zwecke verwendet. Transportiert werden alle möglichen Dinge: vom Wochenendeinkauf, über Möbel bis zum Surfbrett. Auch Hunde sind schon in Grätzlrädern mitgefahren. Hauptsächlich borgen sich die Leute Grätzlräder aus um Kinder oder Lebensmittel zu transportieren.

Radverkehrsbeauftragter Martin Blum zur Zukunft des Projekts: „Die Grätzlräder werden von den Wienerinnen und Wienern gut angenommen und wir freuen uns, dass zehn Grätzlrad-Betreiber und Grätzlradpartner in den kommenden beiden Jahren weiterhin ehrenamtlich ihre Transportfahrräder verleihen.“

Für Unternehmen, Bauträger, Vereine oder Initiativen, die ein Transportfahrrad besitzen und verleihen möchten, besteht die Möglichkeit sich als Grätzlrad-Partner am Projekt zu beteiligen. Interessierte können sich an die Mobilitätsagentur wenden.

In der Seestadt Aspern kommt der Hl. Nikolaus per Grätzlrad. Foto: Seestadt Aspern Marketing

Das Reservieren der gratis Grätzlräder ist unkompliziert über Website möglich. Unter www.graetzlrad.wien finden sich alle Grätzlräder und Standortinformationen. Dort können die Grätzlräder einfach und bequem reserviert werden. Ein Ausleihen direkt bei den Verleihstandorten ist natürlich auch möglich. Voraussetzungen: die Person, die das Fahrrad ausleiht, muss volljährig sein, sich ausweisen können und eine Kaution hinterlegen.
Alle Informationen dazu sind unter www.graetzlrad.wien zu finden.

Klimaschonende Logistik mit Transportfahrrädern

Das Transportfahrrad ist ein schnelles, kostengünstiges und vor allem umweltfreundliches Verkehrsmittel. Laut einer Studie des Deutschen Zentrums für Raum- und Luftfahrt könnten in Städten 23 Prozent aller Lkw Fahrten pro Tag durch Transportfahrräder ersetzt werden. Energieverbrauch und CO2-Emissionen würden so signifikant sinken.

  • Das Grätzlrad erleichtert den Alltag:
    82 % der Ausleihen passieren für einen privaten Transport
  • Das Grätzlrad fällt auf:
    22 % der Grätzlrad-NutzerInnen haben das Grätzlrad ausgeborgt, nachdem sie es draußen gesehen haben
  • Grätzlrad als Starthilfe für klimaschonenden Transport:
    86%  der  NutzerInnen gaben  an,  dass  sie  künftig  zumindest  mehrmals  pro  Jahr  ein  Transportrad verwenden  werden.
  • Das Grätzlrad ist beliebt:
    90 % der NutzerInnen würden das Grätzlrad weiter empfehlen
  • Klimafreundliche Mobilität ist den WienerInnen wichtig:
    24 % der Grätzlrad-NutzerInnen geben als Grund für die Nutzung an, dass es sich dabei um eine umweltfreundliche Möglichkeit des Transports handelt. Fahrspaß, Flexibilität gegenüber öffentlichen Verkehrsmittel und Kostenersparnis sind weitere Gründe.

 

Details zur Evaluierung: Evaluierungsbericht Grätzlrad Wien